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Planungsdaten
EU-weiter, offener Wettbewerb, 2. Stufe
Wettbewerb: April 2023
Projektdaten
Anzahl Betriebseinheiten: 41 Klassen, 12 Gruppen,
2 Turnhallen, 1 Gymnastiksaal
Grundstücksgröße: 17.291 m²
Bebaute Fläche: 5.889 m²
Nutzfläche: 13.031 m²
Auftraggeber
Stadt Wien
Team
Architektur: goya
Freiraum: DnD
Visualisierung: Schreiner Kastler
PROJEKTBESCHREIBUNG
Städtebauliche Lage Freiraum
Der grundsätzliche städtebauliche Leitgedanke, die Schule an der Esplanade zu orientieren, bleibt auch in der zweiten Stufe erhalten. Weiterentwickelt wurde das Freiraumkonzept allerdings in Reaktion auf etwaige Bedenken einer erhöhten Lärmentwicklung im Außenraum. Im überarbeiteten Konzept wird das auf dem Grundstück bestehende Lagergebäude umgenützt und in den Freiraum als überdachte Ballspielfläche integriert. Besonders im Bereich der Ballspielplätze kommt es nämlich zu einer erhöhten Lärmentwicklung, der hiermit entgegengewirkt wird. Die Umnutzung des Bestandes birgt nebenher noch weitere Vorteile:
- die Nutzung des baulichen Bestandes ist nachhaltig und ressourcenschonend, sowie gerade in Hinblick auf die Einbindung in ein Bildungsgebäude ein wegweisendes Beispiel für jüngere Generationen zu positiver Kreislaufwirtschaft. Hier kann Bewusstseinsbildung zum Thema Ressourcen und Nachhaltigkeit direkt gelebt und veranschaulicht werden.
- die Ballspielplätze sind überdacht und dadurch witterungsgeschützt. Ein Ballspiel ist somit unter heißen sommerlichen Temperaturen, sowie im Winter möglich.
- Die Außenwände werden im Zuge der Umnutzung großzügig geöffnet, um größtmögliche Transparenz sicherzustellen. Rauminnenflächen können mit schallabsorbierenden Flächen ausgestattet werden, um die Lärmemissionen massiv einzuschränken.
- Das Bestandsgebäude fungiert als „Kraftwerk“, nicht nur im sportlichen Sinne. Die Fassaden werden begrünt, die geneigten Dachflächen eignen sich optimal für die Installation von PV-Modulen zur Stromerzeugung.
- Zu guter Letzt stellt die Bewahrung des Bestandes einen geschichtlichen Kontext zum Baugrund dar und veranschaulicht die vormalige Nutzung als Bahngelände.
3. Sicherstellung der Verkehrsfreiheit
Das vorliegende städtebauliche Konzept ist auf das übergreifende Verkehrskonzept der autofreien Zuwegung abgestimmt. Eingänge für Zulieferungen und Müllabfuhr, sowie die erforderlichen PKW-Stellplätze befinden sich innerhalb der erlaubten Zufahrtsflächen der Stichstraßen.
4. Entlastung Esplanade
Einer möglichen Belastung der Esplanade wird in der zweiten Stufe doppelt entgegengewirkt. So wird der Baukörper, der im EG den Kleinkinder-Biber 1 beherbergt, gegenüber der Esplanade um rund 10m rückversetzt. Dies erweitert einerseits den vorgelagerten, eigenen Spielbereich für die Kleinsten, bedingt allerdings auch einen städtebaulichen Rückversatz des angrenzenden Mitteltraktes. Der Vorplatz zur Esplanade wird somit vergrößert und die Esplanade entlastet. Eine weitere Entlastung birgt der kommende Punkt der eigenen Adressbildung für den Kleinkinder- und Musikschulbereich.
5. Eigene Adressbildung Kleinkinder & Musikschule
Die Zugänge für die Musikschule sowie Biber 1 & 9 sind im vorliegenden, überarbeiteten Entwurf vom
zentralen Haupteingang getrennt ausgeführt und liegen an den flankierenden nördlichen und südlichen Stichstraßen. Somit wird der Dichte der Zugänglichkeit von der Esplanade entgegengewirkt. Auch die interne Anbindung des Musikschulbereiches an die Haupterschließung im 1. Obergeschoß gestaltet sich nun klarer und großzügiger.
6. Klare Trennung Zugang Sportbereich
Im Gegensatz zur ersten Stufe, in der ein gemeinsamer Eingang für Musikschule & Sporthallen angedacht war, wird nun direkt über die Windfänge des Hauptzuganges ein separater Zugang für die externe Nutzung des Sportbereiches geschaffen. Dieser ermöglicht den getrennten Zugang zum Hauptstiegenhaus inkl. barrierefreier Erschließung durch den Lift. Dennoch kann eine wirtschaftliche Doppelnutzung der Liftanlage für schulische und externe Nutzungen sichergestellt werden.
7. An- & Einbindung Kleinkinder
Die bessere An- und somit Einbindung des Kleinkinderbereiches im EG an den Bildungscampus wurde durch eine räumliche Umstrukturierung des Biber 9 und des angrenzenden Speisesaals erreicht.
8. Klare Raumkonfiguration in der Musikschule
Der Ensembleraum wird nun durch durchgängig durch einen gemeinsam nutzbaren Lagerraum vom Unterrichtsraum groß getrennt. Gleichzeitig kann dieser Raum durch die beidseitig angeordneten Türen auch als verbindendes Raumglied dienen. Beide Unterrichtsräume weisen in der Überarbeitung klare Raumkonturen vor.
9. Optimierung der Turnbereiche
Durch die versetzte, unterirdische Anordnung der Turnflächen kann der Fußabdruck des Bildungscampus signifikant reduziert werden. Eine natürliche Belichtung beider Säle kann dennoch sichergestellt werden. Die Belichtung des Turnsaals im UG1 erfolgt über ein Fensterband auf Niveau des angrenzenden Freiraumes. Die Belichtung des Turnsaals im UG2 jedoch wird über großzügige Oberlichtbänder im Bereich des Schulvorplatzes gewährleistet. Um unerwünschte Einblicke von außen zu verhindern, liegen diese Lichtbänder jedoch nicht direkt über den Sportflächen. Die Geräteräume werden so positioniert, dass ein Lichteintrag, jedoch kein Einblick möglich ist. Im Inneren schaffen ausgedehnte Verglasungen attraktive Blickbeziehungen zwischen den Sport- und Erschließungsflächen und werten somit auch die unterirdischen Gangbereiche deutlich auf. Die Garderobenbereiche und den Turnsälen vorgelagerten Nebenräume wurden in der zweiten Stufe neu konfiguriert und weisen nun eine klare Zuordnung zu den Turnsälen auf.
10. Maximale Variabilität
Die Konfiguration der Gebäudevolumina schafft vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten unterschiedlichster Ausprägung:
- Variante 1: Erweiterung des Kreativclusters Richtung Osten. Der Baukörper kann um bis zu 30% verlängert werden, um weitere Nutzflächen zu generieren.
- Variante 2: Aufstockung der außenliegenden Baukörper. Die statische Konzeption ist bereits darauf ausgelegt eine vergleichsweise einfache Erweiterung um 2 Biber im südlichen und nördlichen Gebäudeteil zu ermöglichen.
- Variante 3: Ausbildung eines weiteren Bibers als eigener Baukörper. Die Teilung und Konfiguration der Volumina eignen sich optimal für die Erweiterung um einen zusätzlichen Baukörper. Diese kann an der nordöstlichen Grundgrenze erfolgen. Der städtebaulichen Grundidee der Quartiersgestaltung folgend, werden neue Platzkanten an der Randzone ausgebildet.
11. Clevere Hybridbauweise in Stahlbeton und Holz
Die statische Konzeption des Gebäudes als Skelettbau wird beibehalten. Dieser überzeugt durch seine größtmögliche Flexibilität, insbesondere in Hinblick auf eventuelle spätere Umbauten oder Erweiterungen. Jedoch wurde in der zweiten Stufe der Stahlbetonanteil an der tragenden Konstruktion massiv reduziert. Sämtliche Stützen, sowie 50% der Deckenplatten werden in Holzbauweise ausgeführt. Wo statisch erforderlich kommen Stahlbetondecken zum Einsatz.
Detaillierte Ausführungen zur Konstruktion finden sich auch in der später angeführten Erläuterung zur Kreislaufwirtschaft.
Energiekonzept
Das Gebäude wird mit einer energieeffizienten Wärmepumpenanlage mit Tiefenbohrungen ausgestattet. Diese Anlage dient zur Beheizung und zur Stützkühlung. Die Basis für die Auslegung wird eine thermisch dynamische Simulation – mit fix definierten Zonen - sein. Die notwendigen Flächen (Decken und Böden) werden dazu entsprechend als Heiz- und Kühlflächen aktiviert. Eine energieeffiziente mechanische Lüftungsanlage (mit Wärmerückgewinnung) wird ebenso vorgesehen, um eine optimierte Luftqualität zu erreichen. Die Verteilung erfolgt grundsätzlich über entsprechende Schächte in der Nähe der Stiegenhäuser und über die Zwischendecken in den Kernzonen. Die Zentralen werden weitgehend im Untergeschossbereich angeordnet. Sämtliche TGA Systeme werden mittels einer Mess-, Steuer- und Regeltechnik geregelt. Die wichtigsten Energieverbräuche werden gemessen und mittels Monitoring überwacht/dokumentiert. Somit können eine laufende Nachjustierung und eine laufende Optimierung der Anlage gewährleistet werden. Die Elektroinstallationsanlage samt Beleuchtung werden mit den neuesten Technologien (tageslichtabhängige Beleuchtung, LED Beleuchtung, Präsenzmelder, Sonnenschutzsteuerung,…etc) vorgesehen.
Ein Teil der während der Betriebszeiten erforderlichen Energie kann durch eine am Nebengebäude errichtete PV-Anlage erzeugt werden. Damit kann eine optimale (vollständige) Auslastung der Anlage gewährleistet werden.